Filmreview "Edge of Tomorrow"

Walters Frechheiten

"...Das soll ein ganz lieber Film sein, so ähnlich wie Und täglich grüßt das Murmeltier", sprach eine gute Freundin, die in einem Wirtshaus mir gegenüber saß. Und von da an weiß ich nur noch, daß ich 'ja' sagte, als sie fragte, ob ich mitkommen will (gemeinsam mit einer Herde von Freunden ins Kino).

'Wird eventuell doch hoffentlich vielleicht ein netter Film sein', dachte ich mir am nächsten Tag, kurz bevor ich beim Kino vorbeiging. Und dann - das Plakat - nein! - nicht! - Tom Cruise als Hauptdarsteller! Ausgerechnet Tom Cruise! Ich mag Tom Cruise nicht, bin ein richtiger Antifan von ihm.

Und er in einem aktiven futuristischen Kampfanzug mitten in einem Schlachtfeld. Was soll das mit dem liebenswürdigen Und täglich grüßt das Murmeltier zu tun haben? Das ist doch wieder so ein amerikanischer Supercooler-Superheld-rettet-die-Welt-Scheiß!

Eins weiß ich gewiß: den Film werd ich verreißen, aber sowas von...

Nun, des Tags darauf bin ich doch bei der Herde. Ein Herdenmitglied fragt mich, warum ich Tom Cruise nicht mag. "Das ist eine tiefsitzende innere Ablehnung", brumme ich, während ich die ersten Popcorns einwerfe.

Der Film beginnt wie ich es befürchtete - mit einem "Flashinfo" zur Vorgeschichte - Armeen von schrecklichen Aliens sind dabei die Erde zu erobern.

Dann Tom Cruise (die Filmfigur natürlich), ein geschleckter Offizier und Bürohengst ... er wird an die Front geschickt, das behagt ihm gar nicht, er windet sich. Ist das nicht schön, wenn er degradiert wird, wenn der Seargant ihn ordentlich eintunkt! Ja Sarge, mach ihn fertig!

Nachher dann völlig überfordert am Schlachtfeld. Kein supercooler Superheld, sondern eine Lachnummer. Die Aliens sind schrecklich, dagegen ist der klassische "Alien" geradezu ein Kuschelmonster.

Und Tom Cruise fällt (die Filmfigur, ich sagte es schon, ) ... He, ich bin ja noch gar nicht mit den Popcorns fertig, so schnell kann der Film doch nicht zu Ende sein ... Ist er auch nicht - der Gefallene findet sich wieder quicklebendig vor dem Master Sergeant Farrell (Bill Paxton), der mit ihm wieder Schlitten fährt.

Täglich fällt er, krepiert er. Er wird immer besser, immer erfahrener, aber es nützt nichts. Auch desertieren bringt nichts, die Aliens erwischen ihn trotzdem. Eine hoffnungslose Zeitschleife - täglich sterben bis zum Ende aller Zeiten. So ähnlich könnte die Hölle aussehen. Doch dann trifft er eine Verbündete, Sergeant Rita Vrataski (Emily Blunt)...

Genug vom Inhalt, sonst macht der Film ja keinen Spaß mehr.

Und mit dem Verriß wird es nichts. Denn es ist ein verdammt guter Film. Und Tom Cruise hat verdammt gut gespielt. Verdammt nochmal!

 

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